Surprise Nr. 522
1. bis 21. April 2022
Die Schweizer Mittelschicht lagert immer mehr unliebsame, repetitive, schwere Arbeiten an andere aus: Care-Worker, Reinigungskräfte, Paketlieferant*innen. Weil sie kann, aber neu auch, weil sie muss. Weil sie ihre eigene Lohnarbeit immer flexibler anzubieten hat, weil sie einer werbegesteuerten Vorstellung vom erfolgreichen Leben hinterherhechelt, und weil Beruf, Familie und Haushalt immer noch schwer zu vereinen sind.
Diejenigen, die nun putzen, pflegen und Mahlzeiten durch die Gegend fahren, begegnen ihren Auftraggeber*innen selten, sie arbeiten oft zu Randzeiten oder an Orten, an die man nicht hineinsieht. Die Mehrheit sind Migranten, die meisten Frauen.
Surprise widmet diesen unsichtbaren Arbeiter*innen eine Serie. Sie erscheint einmal im Monat, immer in den geraden Ausgabenummern. Mit beeindruckend inszenierten Bildern von Daniel Sutter und Infografiken von Marina Dragana Bräm.
Der #Klimawandel führt zu Migrationsbewegungen – auch unter Insekten. Die Seidenbiene ist aus dem Süden zu uns gekommen und hat ihren Fressfeind, den Seidenbienen-Ölkäfer gleich mitgebracht. Auch der Borkenkäfer profitiert von der neuen Wärme hierzulande. Benjamin von Wyl hat sich unter die Sechsbeiner gewagt und Wong Chi Lui hat diese wunderschön illustriert.
Die IV berechnet die Renten falsch – so viel ist bekannt. Alain Berset will offenbar nicht handeln – auf Kosten bezugsberechtigter Bürger*innen, kritisiert Rechtsprofessor Thomas Gächter im Interview mit Andres Eberhard.
Sara Winter Sayilir und Klaus Petrus kommentieren unseren Umgang mit dem #Ukrainekrieg und den Geflüchteten.
Die Verkäuferkolumne hat diesmal Nicolas Gabriel geschrieben, illustriert von Nicole Vögeli, die Sozialzahl thematisiert den Mangel an guter Betreuung im Alter. Zudem gibt es eine Filmrezension zu «Petite Nature», einen Buchtipp zu Säwentitu von Bea von Malchus einen Besuch von Stephan Pörtner im Egghölzli sowie einem Surprise-Porträt von Roma Weldu aus Zürich, aufgezeichnet von Dina Hungerbühler.